Rudolf Schäfer ist Autorenfotograf von Anfang an. Das heißt, er sucht sich seine Themen und stellt sie in der ihnen jeweils angemessenen Art und Weise dar. Bekannt wurde er durch seine Serie Berliner Stadtlandschaften, international berühmt mit seinen
"Totengesichtern". Akt hat er seit Beginn der 1970er Jahre immer wieder fotografiert, zunächst für die Unterhaltungszeitschrift "Das Magazin". 1977 zeigte er die erste reine Aktfotoausstellung der DDR im "Theater im Palast" in Berlin.
Schäfers Aktfotografien unterscheiden sich von denen vieler seiner Kollegen. Sie sind unkonventioneller, origineller, sinnlicher und lustvoller. Seine Akte zeigen mehr als Nackte. Sie
bringen das jeweilige Verhältnis zwischen Fotograf und Modell ins und aufs Bild, vertraut, lebendig, verblüffend. Die Spannung zwischen beiden Beteiligten geht ein ins Bild – Körper und ihre
Haltung, Zuwendung und Abwendung, direkt oder diskret, schwarz-weiß oder farbig.