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Anschauen und Vorstellen : Gelenkte Imagination im Kino

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Im Anschauen erschöpft sich die TĂ€tigkeit der Zuschauer keineswegs. Imaginative ErgĂ€nzungen sind notwendig, um einen Film verstehen zu können. Auch die Vorstellung wird gelenkt durch zum Teil explizite Markierungen im Filmtext. Diese steuern ganz erheblich die emotionale Einbindung der Rezipienten. Sie mĂŒssen SchauplĂ€tze erkennen, handelnde Figuren identifi zieren, narrative Muster deuten. Farbsymboliken wollen dechiffriert werden; der orchestrale Score soll die Zuhörer in die nötige Stimmung versetzen. Und in diesem evozierenden Verhalten greifen Zuschauer unentwegt vor, antizipieren und imaginieren. Sie erwarten KohĂ€renz, ein möglicherweise polyphones Sinnganzes - oder intellektuelles VergnĂŒgen an den gebotenen InkohĂ€renzen. So entstehen komplexe Sinnstrukturen, eine erzĂ€hlte Welt, die durch den Prozess des "Diegetisierens", eine RezipientenaktivitĂ€t, erst zur in sich stimmigen synthetisiert wird.

BeitrĂ€ge von Ulf Abraham, Wolfram Bergande, Jörg Bernardy, Constanze Breuer, Stephen Brockmann, Jihae Chung, Kathrin Fahlenbrach, Matteo Galli, Julian Hanich, Sabine Haenni, Britta Hartmann, Heinz-B. Heller, Thorsten Kluss, Klaus Kreimeier, Michael Niehaus, Johannes Pause, Heinz-Peter Preußer, Martin Rehfeldt, Nina Schimmel, Julia Schoderer, Kerstin Stutterheim, Anja Magali Trautmann, Janina Wildfeuer und Hans J. Wulff.