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Auf dieser schiefen Ebene gibt es kein Halten mehr : Die Alsterdorfer Anstalten im Nationalsozialismus

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Aus den Alsterdorfer Anstalten in Hamburg sind im Nationalsozialismus ĂŒber sechshundert Kinder und Erwachsene mit Behinderung in Zwischenanstalten und Tötungsanstalten der "Euthanasie" abtransportiert worden. Über fĂŒnfhundert von ihnen sind ermordet worden.

Die Vorgeschichte beginnt mit der therapeutischen Aufbruchstimmung Ende der 1920er Jahre. Auch in Alsterdorf war man von der Idee ergriffen, den "Schwachsinn" mit allen Mitteln zu heilen. Diejenigen, die man nicht mehr heilen konnte, wurden dabei frĂŒhzeitig zu "hoffnungslosen FĂ€llen" degradiert. Die Zustimmung zur "Rassenhygiene", die Beteiligung an den Zwangssterilisationen und schließlich die Abschiebung der jĂŒdischen Anstaltsbewohner 1938 waren weitere Schritte auf einer schiefen Ebene, auf der es kein Halten mehr gab. Am Ende standen die Transporte in die Tötungsanstalten und die "Vernichtung lebensunwerten Lebens".

Die Autoren haben je aus ihrer Sicht diese Geschichte aufgearbeitet. Im Vordergrund stehen dabei die Schicksale der Opfer: Menschen mit Behinderung, deren Lebens- und Leidensweg zum Teil bis in die Tötungsanstalten verfolgt wird. Die Verwicklung der Medizin und der Theologie wird anhand der PortrÀts des damaligen Anstaltsdirektors Pastor Friedrich Lensch und des Oberarztes Dr. Gerhard Kreyenberg dargestellt.