Die Nachwelt hat der ersten Kaiserin PreuĂen-Deutschlands keine Kränze geflochten. Was wir heute Ăźber sie wissen, stammt aus den zeitbedingten oder politisch bestimmten Urteilen ihrer Gegner. Bismarck hielt die Kaiserin Augusta fĂźr seine schlimmste Feindin, was zutrifft. Wilhelm I., ihr Herr Gemahl, misstraute ihrer Aktivität, nicht aber ihrem Urteil. Sie wollte den Gang der deutschen Geschichte gegen alle Widerstände in der ehrenwerten Familie in einem historischen Augenblick mitgestalten, als PreuĂen am Scheideweg stand. Anders als ihre Vorgängerin auf dem blauen Kornblumenthron PreuĂens, der KĂśnigin Luise, wurde sie in Berlin nicht geliebt, hĂśchstens auf Grund ihrer Stellung respektiert. Zuletzt galt sie nur noch als gefährlich schrullig.