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Biotreibstoff: Eine Idee wird zum Bumerang

E-book


Eine Welt, angetrieben durch Bioenergie: wie grĂŒn, wie sauber, wie nachhaltig und friedlich? Der Traum ist ausgetrĂ€umt. NĂŒchtern zeigt Smith die dramatischen Folgen des Anbaus und Vertriebs von Biokraftstoffen.

Die Idee ist nicht neu: Schon 1925 sprach Henry Ford davon, dass der Jahresertrag eines Kartoffelackers ausreichen wĂŒrde, um den fĂŒr die Bearbeitung notwendigen Maschinen hundert Jahre Energie zu liefern. Heute soll ein Viertel des weltweiten Energiebedarfs durch Bioenergie gedeckt werden. FĂŒr EntwicklungslĂ€nder entstehen damit wirtschaftlich sehr lukrative Möglichkeiten, nicht ohne schwerwiegende Konsequenzen: AgrarnutzflĂ€chen werden ökologisch verwĂŒstet, Kleinbauern ihrer Lebensgrundlagen beraubt, Hunger breitet sich aus. Die Gewinner sind wieder einmal die Großkonzerne. Smith bezeichnet die vermeintlich grĂŒne Wende als moderne Form der Kolonisierung, die zu weiterer VerschĂ€rfung des globalen Nord- SĂŒd-Konflikts fĂŒhrt. Vor allem kritisiert er, dass die weitreichenden politischen Entscheidungen zur Bioenergie auf wissenschaftlich noch unzureichenden Grundlagen getroffen werden. Risiken werden in Kauf genommen und erneut "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" (Jean Ziegler, bis 2008 UN- Sonderberichterstatter) begangen, um weiterhin bedenkenlos dem Überkonsum von Energie frönen zu können.