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Celsissimus : Salzburger Roman

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Der geneigte Leser wolle nicht an Bischöfe und Priester unserer Zeit denken, wenn er an Wolf Dietrich, den erhabenen KirchenfĂŒrsten des 16. Jahrhunderts denkt und seine Schicksale liest. Die VerhĂ€ltnisse der damaligen Zeit lagen ganz anders, wie denn auch fĂŒr die ErwĂ€hlung eines KirchenfĂŒrsten nicht kirchlich frommes Leben, sondern adelige Geburt erforderlich war. Der Adel beanspruchte die hohen und eintrĂ€glichen WĂŒrden der Kirche, er allein war stiftsfĂ€hig und bestrebt, solche Stellen, weil das Leben versorgend, an sich zu bringen.

In die Zeit Wolf Dietrichs, eines genial veranlagten Adeligen, fiel die Restaurationsbewegung, von diesem FĂŒrsten erwartete man Ausrottung des Protestantismus, der immer wieder auflodernden Kelchbewegung, Berufung der Jesuiten nach Salzburg, Wiederherstellung des Zölibates, Anforderungen, die ĂŒber eines selbst genialen Mannes KrĂ€fte gehen mussten, zumal wenn die Erziehung, das Leben in römischen PalĂ€sten der Gedankenwelt eine ganz andere Richtung gegeben.

Wolf Dietrich, der seine Fehler durch Sturz und lange Gefangenschaft sĂŒhnte, ist die interessanteste Erscheinung in Salzburgs Geschichte, die unvergessen in dankbarer Erinnerung fortleben wird, so lange die schöne Stadt Salzburg, welcher er das heutige GeprĂ€ge gegeben, bestehen wird.

Arthur Achleitner berichtete in spannend geschriebenen Feuilletons mehrerer großer Zeitungen und finanzierte so seine Reise und seine Schriftstellerei, war Redakteur bei der SĂŒddeutsche Presse in MĂŒnchen und lebte in MĂŒnchen als freier Schriftsteller. In den Sommermonaten bereiste er die Bergwelt von Bayern bis in die Steiermark. Seine Erlebnisse auf der Jagt, in den Alpen und im Gebirge thematisierte er in seinen Heimatromanen.