In den Bergen des Libanon wächst die junge Amal in der strengen, patriarchalischen Religionsgemeinschaft der Drusen auf. Sie will nur eines: die Schule besuchen und studieren, doch Mädchen haben dort keine Rechte. Der Großvater lässt zwischen sich und seiner Frau eine Mauer errichten, aber die Mutter darf immerhin Brot backen, und damit bezahlt sie das Schulgeld ihrer Töchter. Als Amal, die jüngste, mit fünfzehn verheiratet wird und das Elternhaus verlässt, schweigt die Mutter. Unbeirrt, wenn auch gegen viele Widerstände, geht die junge Frau ihren Weg und beginnt zu begreifen, was es heißt, selbstbestimmt zu leben und wahrhaftig zu lieben.
Ein poetischer, anrührender Text über Freiheit, Tradition und familiäre Ketten.
Haneen Al-Sayegh, geboren 1986 im Mount Lebanon, studierte Englische Literatur an der American University of Beirut, arbeitet als Dozentin und Übersetzerin. Sie hat drei Gedichtbände veröffentlicht und wurde mit dem renommierten Naji Noaman Literary Award ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin und Beirut.