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Die Fremde im Spiegel: Gaslicht 48

E-book


In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-RomanlĂ€nge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzĂ€hlen wollten, denn in der lĂ€ngeren Form kommen noch mehr GefĂŒhl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Wenn es jemals herauskam, was sie getan hatte, wĂŒrde sie lebenslang ins GefĂ€ngnis wandern. Oder gab es in England noch die Todesstrafe wie in Amerika? Wurden Mörderinnen nicht noch immer gehenkt? Niemand wird die Tote jemals in der Einöde finden, sprach sie sich Mut zu. Niemand wird jemals nach Gracia Dawson suchen, denn ich bin Gracia Dawson, und ich lebe, redete sie sich ein. Endlich werde ich so leben können, wie ich es mir immer gewĂŒnscht habe, ich werde reich sein und in der Gesellschaft geachtet. Ich werde jetzt die Herrin sein, und alle mĂŒssen nach meiner Pfeife tanzen. Gracia Dawson ist tot, aber ich lebe, und ich will mein neues Leben in vollen ZĂŒgen genießen


»Unser Leben wird sich grundlegend Àndern, meine Lieben!«

Die junge Lady Gracia Dawson blickte die beiden Frauen, ihre Gesellschafterin Esther Bitch und die HaushĂ€lterin Olivia bedeutsam an. Bei dem GesprĂ€ch saßen die drei Frauen auf dem Patio der kleinen Villa, die von einem tropischen Garten umgeben wurde. Bougainvillea in leuchtenden Farben rankten die weißen Mauern der Villa hoch, und in den BlumenkĂŒbeln blĂŒhten glutrote Rosen.

»Wirst du jemals in Schottland heimisch werden können?« zweifelte die rundliche Hausdame, die Gracia schon betreute, als sie noch in den Windeln gelegen hatte.

»Du bist in Brasilien aufgewachsen und das rauhe Klima Schottlands nicht gewöhnt.«

»Das Wetter kann mich nicht abschrecken«, lÀchelte Gracia. »Aber ihr könnt euch ja vorstellen, wie ich darauf brenne, die Heimat meines verstorbenen Vaters kennenzulernen.«

»Ein bißchen Sturm und Regen wĂŒrde ich auch in Kauf nehmen, wenn ich dafĂŒr ein