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Digitalisierung und die Migration zu Glasfaser-Netzen

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Der Breitbandausbau in Deutschland kommt gut voran, das Bundesförderprogramm fĂŒr den NGA-Ausbau hat einen guten Schub ergeben. Bis 2019 werden mit Zuwendungen in Höhe von ca. 8 Mrd. Euro Infrastrukturen ausgebaut, die mindestens 50 Mbit/s ermöglichen, in vielen FĂ€llen werden dabei direkt FTTB-AnschĂŒsse mit Glasfaser bis zum Hausanschluss verlegt. So weit ist eigentlich alles gut, wenn es nicht die Notwendigkeit gĂ€be innerhalb der nĂ€chsten 10 Jahre flĂ€chendeckende GlasfaseranschlĂŒsse zu schaffen.

Das laufende Bundesförderprogramm ermöglicht Zuwendungen nur fĂŒr AnschlĂŒsse, die heute weniger als 30 Mbit/s haben. Bei Start des Programms im Dezember 2015 betraf dies ca. 25% aller AnschlĂŒsse in Deutschland. GlasfaseranschlĂŒsse sind in Deutschland bislang eher die Ausnahme. Nur etwa 5% der AnschlĂŒsse sind in Glasfaser ausgefĂŒhrt (die tatsĂ€chliche Nutzungsquote liegt sogar nur bei etwas der HĂ€lfte). Mithilfe der Mittel aus dem Bundesförderprogramm könnten weitere 15% der AnschĂŒsse mit Glasfaser-HausanschĂŒssen ausgebaut werden, so dass bei fertiger Umsetzung des Bundesförderprogramm Ende 2019 noch ca. 80% der HausanschĂŒsse immer noch in Kupfer ausgefĂŒhrt sind.

Nicht nur im Hinblick auf die Glasfaser-Infrastruktur besteht in Deutschland Nachholbedarf, auch bei der Entwicklung und Nutzung von digitalen Anwendungen sind andere LĂ€nder mittlerweile weiter als Deutschland. Dabei bietet die Digitalisierung gute Chancen zur GrĂŒndung von neuen Unternehmen und neuen Wachstumssegmenten.

Eine Förderung des flĂ€chendeckenden Aufbaus von Glasfaser-AnschlĂŒssen mit Zuwendungen zur Schließung einer DeckungslĂŒcke ist im Hinblick auf die zu erwartende Höhe der Förderbudgets und die KomplexitĂ€t vermutlich nur schwer zu vertreten. Aus meiner Sicht mĂŒssen neue AnsĂ€tze mit einem lĂ€ngerfristigen Horizont begangen werden. Auch fĂŒr die Entwicklung von innovativen digitalen Anwendungen sind neue AnsĂ€tze erforderlich, bei der die stĂ€rkere Einbindung von Hochschulen, der Abbau von BĂŒrokratie und die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen zu gestalten sind.

In einem Konzeptpapier habe ich meine Analyse zur Situation erlĂ€utert und stelle meine konzeptionellen AnsĂ€tze fĂŒr die weitere Ausgestaltung zur Diskussion.