Durch einen Zufall kommt die Autorin in den Besitz eines auĂergewĂśhnlichen Manuskripts: das - Tagebuch einer Psychoanalyse. Wie sie im Vorwort erzählt, geht es dabei nicht so sehr um das, was sich in der Therapiestunden ereignet, sondern um die Erinnerungen, GefĂźhle und Träume, die Platz greifen, nachdem die Patientin die TĂźr des Behandlungszimmers hinter sich geschlossen hat. Genau das hat die LektĂźre auch fĂźr mich als Psychoanalytiker so spannend gemacht. Denn natĂźrlich findet das, was sich bei und in unseren Patienten zwischen den Sitzungen tut, in den zwei oder drei wĂśchentlichen Stunden stets nur bruchstĂźckhaften Platz.
Darßber hinaus mÜchte man das Buch eigentlich allen Psychologie- und Pädagogik-Studenten und auch den Eltern empfehlen: als Fenster in die Sensibilität und Verwundbarkeit der kindlichen Seele und als eine Art Spiegel dafßr, welche dramatische Bedeutung scheinbar harmlose Worte und Handlungen der Erwachsenen in der kindlichen Wahrnehmung annehmen kÜnnen.
SchlieĂlich gelingt es Sophia Benedict, die Leserin, den Leser durch ihre Sprache geradezu unauffällig in den Bann der Emotionen der Patientin zu ziehen, sodass sich dieses Buch liest wie ein spannender Roman.