Mit knapp dreiĂig hat Nilou alles erreicht. Wer hätte je geglaubt, dass sie eine Eliteuniversität besuchen, einen weltgewandten Juristen heiraten und ihre eigene Wissenschaftskarriere beginnen wĂźrde? Als Kind ist sie mit ihrer Mutter aus dem Iran geflohen â in die tiefste amerikanische Provinz, wo man sie nicht eben offenherzig empfangen hat. Doch sie hat ehrgeizig nach den Idealen der westlichen Welt gestrebt und sich komplett neu erfunden. Alles kĂśnnte also gut sein, wäre da nicht Nilous Vater, ein opiumsĂźchtiger Verehrer altpersischer Lyrik, der ihr vom Iran aus die Kluft vor Augen fĂźhrt, die die Familie voneinander trennt. Als Nilou in Amsterdam auf eine Gruppe iranischer Exilanten trifft, mit ihnen kocht und ihren Erzählungen lauscht, erwacht eine alte Sehnsucht in ihr: nach einer Heimat, in der sie ganz einfach sie selbst sein darf.