Selma Lagerlöf ist die erste Frau, die den Literatur-Nobelpreis verliehen bekam. Ihre Prosa besticht durch eine überaus klare und flüssige Sprache, welche Situationen herbeiführt, innerhalb derer die vermittelten Gedanken tiefes moralisches und zwischenmenschliches Verständnis beweisen. Sehr lebensnah und humorvoll mit starkem Gespür für die menschliche Natur ist Lagerlöf in der Lage Charaktere zu schaffen, deren Geschichten berühren und zum Träumen und Nachdenken anregen.
In "Die Silbergrube" trifft ein schwedischer König aufgrund eines Achsenbruchs seines Wagens mit einem Pastor zusammen, welcher eine Einberufung der Männer seiner Gemeinde dadurch verhindern will, dass er dem König von einer versteckten Silbermine erzählt, welche er als junger Mann zusammen mit ein paar Freunden entdeckt hat. Ob sich der König davon beeindrucken lässt?
"Schwester Olives Geschichte" thematisiert die gefühlte Veranlagung, welche manche Menschen bei sich empfinden, aber welche sich nicht als Fähigkeit erweist. Unabhängig von dem Umstand, dass jeder Mensch früher oder später gezwungen wird, Kompromisse mit seinen Wünschen und Erwartungen einzugehen, verlassen sich manche Menschen rein auf ihr Gefühl und streben ohne Rücksicht auf Konsequenzen einem Traum entgegen, der zum Zeitpunkt x im Moment der Erkenntnis bei der Konfrontation mit der Realität sich in seine Bestandteile auflöst. Der eine oder andere sollte sich also lieber vor seinen Wünschen hüten, aber zum Glück ist und bleibt das Leben in jedem Fall eine große Überraschungsbox für jeden von uns.