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Flirt

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"Wenn man die GefĂŒhle eines MĂ€dchens", sagte ich, "im Keim ersticken will, so zaubert man nicht des ganzen Abend mit ihr im Salon herum, so hĂ€lt man ihre Hand nicht zwei Stunden in der Seinigen, so versetzt man sie nicht in eine Aufregung, in der das arme Geschöpf nicht mehr weiß, wohin vor sich selbst entfliehen."

Frank Wedekind (* 24. Juli 1864 in Hannover; † 9. MĂ€rz 1918 in MĂŒnchen; eigentlich Benjamin Franklin Wedekind) war ein deutscher Schriftsteller und Schauspieler. Wedekind, der der Familie Wedekind zur Horst angehört, wuchs ab 1872 in Lenzburg in der Schweiz auf. Sein Vater, der pensionierte GynĂ€kologe Dr. med. Friedrich Wilhelm Wedekind, war aus Opposition gegen das neu gegrĂŒndete preußisch-deutsche Reich mit seiner Familie dorthin emigriert. Schon nach der gescheiterten MĂ€rzrevolution 1848/49 war er zunĂ€chst nach San Francisco ausgewandert (wo er Emilie Kammerer, die Tochter des Erfinders der Streichhölzer Friedrich Kammerer, heiratete), 1864 aber nach Deutschland zurĂŒckgekehrt. Er kaufte das Schloss Lenzburg, und sein Sohn Frank verbrachte dort seine Jugendzeit. Seit Herbst 1872 ging Frank in die Lenzburger Gemeindeknabenschule, die dortige Bezirksschule. 1879 wechselte er auf die Kantonsschule in Aarau. Hier grĂŒndete er den Dichterbund Senatus Poeticus zusammen mit W. LauĂ©, A. Vögtlin und O. Schibler. FĂŒr seine Schwester Emilie entstand das Kinderepos Der HĂ€nseken, mit Zeichnungen des Bruders Armin (EA 1896). Nach Abschluss der Schule und einem abgebrochenem Jurastudium arbeitete Frank Wedekind unter anderem als Journalist, Chef der Werbeabteilung bei Maggi und SekretĂ€r. 1889 siedelte er nach MĂŒnchen ĂŒber, wo er ab 1896 die Zeitschrift Simplicissimus mitbegrĂŒndete, in der er auch unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte. Wegen "MajestĂ€tsbeleidigung" in dieser Zeitschrift wurde er 1899 verurteilt und verbrachte sechs Monate in Festungshaft. 1901/02 wirkte er im MĂŒnchner Kabarett Die Elf Scharfrichter mit, dort sang er nach eigenen Kompositionen seine Lieder zur Gitarre. Wedekind trat auch als Schauspieler in eigenen StĂŒcken auf. Er schrieb gegen das BĂŒrgertum und dessen Scheinmoral. Mit der Schauspielerin Tilly Newes hatte Wedekind zwei Töchter, Pamela und Kadidja. Grabstelle Waldfriedhof Solln, MĂŒnchen. Seine Dramen Erdgeist und Die BĂŒchse der Pandora dienten als Vorlage fĂŒr die Oper Lulu von Alban Berg und dem Stummfilm Die BĂŒchse der Pandora von Georg Wilhelm Pabst (Deutschland, 1929).


Narrator: Markus Pol

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