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Gegen Vorurteil und Tradition : Die Klinik am See 5 – Arztroman

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Die große Arztserie "Die Klinik am See" handelt von einer Frauenklinik. Gerade hier zeigt sich, wie wichtig eine sensible medizinische und vor allem auch seelische Betreuung für die Patientinnen ist, worauf die Leserinnen dieses Genres großen Wert legen.

Britta Winckler ist eine erfahrene Romanschriftstellerin, die in verschiedenen Genres aktiv ist und über hundert Romane veröffentlichte. Die Serie "Die Klinik am See" ist ihr Meisterwerk. Es gelingt der Autorin, mit dieser großen Arztserie die Idee umzusetzen, die ihr gesamtes Schriftstellerleben begleitete.

Mit energischen Schritten betrat Romana Tomalli das Bürgermeisteramt von Auefelden. Wenig später hatte sie gefunden, was sie suchte – das Büro des Bürgermeisters. Entschlossen klopfte sie an und betrat das Vorzimmer, in dem sie von einer Sekretärin nach ihren Wünschen gefragt wurde.

»Ich möchte zum Bürgermeister.« Fordernd, ja, beinahe befehlend kam es über die Lippen der kräftig gebauten Frau.

»In welcher Angelegenheit, bitte?« wollte die Sekretärin wissen. »Und wie ist Ihr Name?«

»Tomalli ist mein Name«, erwiderte die Besucherin. »Ich bin die Chefin von Tomallis Vergnügungspark und möchte deswegen mit dem Bürgermeister reden.«

Irritiert blickte die Sekretärin die Frau an, die vor ihrem Schreibtisch stand. »Ich verstehe nicht ganz«, entgegnete sie. »Von was für einem Vergnügungspark sprechen Sie? Hier in Auefelden haben wir so etwas nicht.«

»Seit heute morgen schon, Verehrteste«, erwiderte Romana Tomalli und lächelte. Es war ein kaltes Lächeln.

»Wo soll der sich denn befinden?« fragte die Sekretärin.

»Auf der großen Wiese hinter der Siedlung neben der Aue«, kam die Antwort.

»Davon weiß ich gar nichts«, entfuhr es der Sekretärin des Bürgermeisters, »obwohl ich es eigentlich wissen müßte, denn jene Wiese gehört der Gemeinde.«

»Wir sind ja auch erst gestern am späten Abend angekommen und haben heute früh sofort aufgebaut.« Romana Tomalli blitzte die verdutzte Sekretärin an. »So, und darf ich Sie nun bitten, mich dem Bürgermeister zu melden?« verlangte sie.

Die Sekretärin schien von dem autoritären Auftreten der Frau beeindruckt zu sein.

Sie erhob sich zögernd. »Ich… ich… werde sehen, ob der Herr Bürgermeister Zeit hat«, sagte sie. »Warten Sie bitte!« Mit trippelnden Schritten verschwand sie hinter der