Der Autor hatte keine andere Wahl: Geboren 1933, im Jahr der MachtĂźbernahme durch Adolf Hitler, noch dazu am 20. April, des FĂźhrers Geburtstag, erlebte er die Macht des Dritten Reichs als GrundschĂźler, als Pimpf beim Jungvolk und als Gymnasiast tagtäglich mit Haut und Haaren. Seine individuellen Nebenwege wurden ihm mit Hieben und Strafdienst schnell ausgetrieben. Er ordnete sich ein in die marschierenden Kolonnen, schrie aus vollem Halse >Heil Hitler<, prĂźfte in seinem Schulatlas die sich ausdehnenden Grenzen des GroĂdeutschen Reichs, glaubte an die Minderwertigkeit der Juden, der Sinti und Roma. Als Hitler sich umbrachte, ging fĂźr den jungen Gymnasiasten eine Welt zugrunde. Noch glaubte er, durch Sabotage und Diebstahl der siegenden US-Armee zu schaden. Dann kam der Wandel, der Kampf gegen Hunger und Kälte, der Aufbau eines privaten Lebensweges, Krieg und Nazi-Reich waren vergessen. Die Zeit verlief ziemlich unbeschwert, niemand wollte mehr an die SĂźnden der Nationalsozialisten denken. Bis 34 Jahre nach Kriegsende der Film >Holocaust< die Grausamkeiten der Braunhemden und der SS in das Bewusstsein der Deutschen hievte. Nach den AuswĂźchsen der Neonazis und der auch bei SchĂźlern unverdauten Symbole eines verbrecherischen Systems wird es Zeit, die Philosophie einer unheilvollen Diktatur kennen zu lernen und zu bekämpfen. Der Irrweg des Autors in seiner Jugend ist eine Warnung fĂźr alle Demokraten dieses Landes.