Arnold Himmelheber - eine der bedeutsamen Novellen Gustav Landauers. Auch wenn der Sohn jĂźdischer Eltern, der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte studierte, in erster Linie als politische Figur wahrgenommen wird - mehrmals saĂ er im Gefängnis, wirkte an den Zeitschriften 'Die Zukunft', 'Die Gesellschaft' und 'Das Neue Jahrhundert' mit und grĂźndete 1908 zusammen mit Martin Buber und Erich MĂźhsam den 'Sozialistischen Bund' und mit Bruno Wille und Fritz Mauthner 1892 die 'Neue freie VolksbĂźhne' -, so war der Theoretiker und Aktivisten des Anarchismus in Deutschland und Pazifist doch vor allem Schriftsteller. Genauso wie Wedekind und Hofmannsthal, die sexuelle Tabus zum Inhalt ihrer Dramen hatten, räumte auch Landauer dem UnbewuĂten Wirklichkeit ein und stellte uralte Gesetze in Frage. Der Ăbersetzer u.a. von Rabindranath Tagore und Walt Whitman, der auch mit Hedwig Lachmann verheiratet war, war Beauftragter fĂźr Volksaufklärung der Regierung Eisner im Dienst der MĂźnchner Revolution und war Teil der MĂźnchner Räterepublik. Beim Einmarsch antirepublikanischer Soldaten wurde er verhaftet und im Gefängnis ermordet. Sein Buch aber lebt weiter und wartet darauf von neuen Generationen entdeckt zu werden, denn es ist heute so aktuell wie damals.