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Hans und Heinz Kirch

E-book


Hans und Heinz Kirch beschreibt eine Vater-Sohn-Dynamik. Der Vater Hans wĂŒnscht sich nur das Beste fĂŒr seinen Sohn und geht dabei mit einiger HĂ€rte vor. Der Sohn lotet immer wieder Grenzen aus. Ein spannendes Buch fĂŒr VĂ€ter und Söhne!

Reinlesen:

Auf einer Uferhöhe der Ostsee liegt hart am Wasser hingelagert eine kleine Stadt, deren stumpfer Turm schon ĂŒber ein Halbjahrtausend auf das Meer hinausschaut. Ein paar KabellĂ€ngen vom Lande streckt sich quervor ein schmales Eiland, das sie dort den »Warder« nennen, von wo aus im FrĂŒhling unablĂ€ssiges Geschrei der Strand- und Wasservögel nach der Stadt herĂŒbertönt. Bei hellem Wetter tauchen auch wohl drĂŒben auf der Insel, welche das jenseitige Ufer des Sundes bildet, rotbraune DĂ€cher und die Spitze eines Turmes auf, und wenn die AbenddĂ€mmerung das Bild verlöscht hat, entzĂŒnden dort zwei LeuchttĂŒrme ihre Feuer und werfen ĂŒber die dunkle See einen Schimmer nach dem diesseitigen Strand herĂŒber. Gleichwohl, wer als Fremder durch die auf- und absteigenden Straßen der Stadt wandert, wo hie und da roh gepflasterte Stufen ĂŒber die Vorstraße zu den kleinen HĂ€usern fĂŒhren, wird sich des Eindrucks abgeschlossener Einsamkeit wohl kaum erwehren können, zumal wenn er von der Landseite ĂŒber die lang gestreckte HĂŒgelkette hier herabgekommen ist. In einem Balkengestelle auf dem Markte hing noch vor kurzem, wie seit Jahrhunderten, die sogenannte BĂŒrgerglocke; um zehn Uhr abends, sobald es vom Kirchturme geschlagen hatte, wurde auch dort gelĂ€utet, und wehe dem Gesinde oder auch dem Haussohn, der diesem Ruf nicht Folge leistete; denn gleich danach konnte man straßab und -auf sich alle SchlĂŒssel in den HaustĂŒren drehen hören.