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Himmlers Kinder : Zur Geschichte der SS-Organisation "Lebensborn e.V." 1935-1945

E-book


Nominiert fĂźr den Opus Primum Nachwuchspreis 2012 der Volkswagenstiftung.

Wir haben damals keine Liebe bekommen.

Wie krank diese Kinderseelen waren!

Das ist unbegreifl ich! Und daraus

sollte die neue Elite entstehen?!

Ein ehemaliges Lebensborn-Kind

FĂźr die SS waren Kinder, sofern sie bestimmten erbhygienischen und rassenbiologischen GĂźtekriterien entsprachen, in erster Linie die Garanten fĂźr den ewigen Erhalt des deutschen Volkes und die andauernde Erneuerung der arischen Rasse. Nicht ihr Wert an sich oder fĂźr ihre jeweiligen Eltern war letztlich entscheidend, sondern einzig und allein ihr Nutzen als sog. Menschenmaterial fĂźr die nationalsozialistische Volksgemeinschaft im Besonderen und den deutschen VolkskĂśrper im Allgemeinen.

Der von Reichsfßhrer-SS Heinrich Himmler initiierte Lebensborn e.V. trieb diese Auffassung, der zufolge Kinder hauptsächlich Mittel zum Zweck waren, auf die Spitze und war ein integraler Bestandteil innerhalb des weitverzweigten Herrschaftsapparates des Dritten Reiches. Als vereinsrechtliche Ausgrßndung und willfähriges Instrument der SS, deren Name schon damals als Synonym fßr Tod und Terror sowie Hass und Gewalt stand, muss der Lebensborn daher zwingend in diesen Kontext von Auslese und Ausmerze sowie

Pronatalismus (GeburtenfĂśrderung) auf der einen und Antinatalismus (GeburtenverhĂźtung) auf der anderen Seite eingeordnet werden. Wer also von den Schrecken und Verbrechen des NS-Regimes als dunkelstes Kapitel deutscher Geschichte spricht, darf daher auch von der Geschichte des Lebensborn nicht schweigen.