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Immaculata

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Hanns Heinz Ewers (1871 - 1943) avancierte Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum vom Kabarettstar zum Filmpionier und Bestsellerautor, der mit Romanen wie ALRAUNE und VAMPIR sowie seinen Sammlungen von "seltsamen" Geschichten (DAS GRAUEN, DIE BESESSENEN) auch weltweite Bekanntheit erlangte.

In der Folge fĂŒhrte Ewers ein schillerndes Leben als Globetrotter, Bohemien und egomanischer BĂŒrgerschreck, er experimentierte mit Drogen und hatte zahlreiche AffĂ€ren. WĂ€hrend des 1. Weltkriegs in den USA interniert, geriet er nach seiner RĂŒckkehr nach Deutschland in den Dunstkreis der Nationalsozialisten und schrieb - angeblich im Auftrag von Adolf Hitler persönlich - den Propagandaroman HORST WESSEL.

Aufgrund seiner prosemitischen Haltung und seiner skandalösen Texte landete Ewers aber nach der MachtĂŒbernahme der Nazis dennoch schnell auf der Liste unerwĂŒnschter Personen, dessen BĂŒcher gemeinsam mit denen seiner ehemaligen politischen Gegner verbrannt wurden. Über Ewers wurde ein Schreibverbot verhĂ€ngt, und er starb vereinsamt und vergessen 1943 in Berlin.

WĂ€hrend Ewers international schon frĂŒh als fĂŒhrender deutscher Autor unheimlich-phantastischer Literatur anerkannt wurde, blieb er im Nachkriegs-Deutschland lange Zeit wegen seiner zwischenzeitlichen NS-NĂ€he verfemt.

IMMACULATA (herausgegeben vom Ewers-Biografen Dr. Wilfried Kugel und dem Phantastik-Experten Jo Piccol) versammelt bisher unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass von Ewers - drei ErzĂ€hlungen und das dramatische Singspiel "Das Rosenfest der Rheinischen Nonnen". Die Texte wurden mit einer kenntnisreichen EinfĂŒhrung und Anmerkungen von Dr. Wilfried Kugel versehen, die auch ein neues Licht auf den Autor Ewers werfen, der sich in seinen spĂ€ten Jahren mit beißenden, gesellschaftskritischen Satiren deutlich von der nationalsozialistischen Ideologie distanzierte.