Brahms löste sich von vielem, als er "Ein deutsches Requiem" schrieb: von der traditionellen liturgischen Form, vom ĂŒblichen lateinischen Text, von der inhaltlichen Ausrichtung der Missa pro defunctis. Stattdessen stellte er biblische Texte zusammen, die die VergĂ€nglichkeit des Menschen drastisch schildern, aber auch viele tröstende Worte zum Klingen bringen.
Sven Hiemke eröffnet in seiner WerkeinfĂŒhrung die Perspektive auf Brahms' Intention, ein Requiem fĂŒr die Lebenden zu schreiben, auf seine Inspiration durch Trauermusik alter Meister und Zeitgenossen, und auf die Frage, inwiefern Brahms' eigene ReligiositĂ€t das "deutsche Requiem" beeinflusste. Es folgen ein Ăberblick ĂŒber die Konzeption des Gesamtwerks und die anschauliche Vorstellung der einzelnen SĂ€tze. Ein Kapitel zu Rezeption und Bearbeitungen des Werkes rundet das Taschenbuch ab.