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Karl May, Folge 5: Der Plan des Ölprinzen

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Der skrupellose Geschäftemacher Grinley, genannt "Ölprinz", will dem naiven Bankier Rolling im Indianerland eine Ölquelle verkaufen, die es gar nicht gibt. Seine Methoden sind salbungsvolle Worte, Hinterlist und kaltblütiger Mord. Zu den Opfern des Ölprinzen gehört auch ein Treck aus deutschen Siedlern, die Grinley gemeinsam mit seinem Bruder Buttler, dem Anführer der Finder-Banditen, in eine Falle lockt. Als die Blutsbrüder Winnetou und Old Shatterhand eingreifen, habe sie es aber nicht nur mit dem Ölprinzen zu tun, sondern auch mit einem blutigen Konflikt zwischen den Apachen-Stämmen der Navajos und der Nijoras. Am Ende droht dem Bankier Rolling und seinem Buchhalter Baumgarten am Gloomy-Water die Ermordung und den Siedlern am Winterwasser die völlige Vernichtung ... - "Der Ölprinz" gehört zu jenen Geschichten, die Karl May ab 1887 für die Zeitschrift "Der gute Kamerad" und ausdrücklich für ein jugendliches Zielpublikum geschrieben hat. Sie erschien erstmals 1893, drei Jahre nach der berühmten Erzählung "Der Schatz im Silbersee". Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass Karl May in "Der Ölprinz" sogar mehrere Male auf die Ereignisse der "Silbersee"-Erzählung Bezug nimmt. Zudem kommt es hier zum ersten und einzigen Zusammentreffen des kauzigen Duos Hobble-Frank und Tante Droll mit dem "Kleeblatt" Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker. Aufgelockert wird das Abenteuer durch die skurrile Figur des Kantor "emeritus" Hampel, der sich vorgenommen hat, im Wilden Westen eine Heldenoper zu komponieren (in der Verfilmung von 1965 wird Hampel vom sympathischen Heinz Erhardt gespielt). Interessant ist der Umstand, dass sich der Aufbau der "Ölprinz"-Geschichte grundlegend vom Aufbau des "Silbersee"-Abenteuers unterscheidet. Während sich die "Silbersee"-Geschichte von Anfang an klar in eine Richtung bewegt - in Richtung Silbersee - gleicht die "Ölprinz"-Geschichte einem riesigen Mosaik und spielt sich auf verschiedenen Handlungsebenen ab, die mal direkt, mal indirekt miteinander verknüpft sind; für die Arbeit am Manuskript eine große Herausforderung, weil sich fast jedes Ereignis auf den Rest der Geschichte auswirkt; von den finsteren Plänen der Finder-Banditen über die Falle im Pueblo der Nijoras, die Ermordung eines Navajo-Spähers durch den Ölprinzen bis hin zum Konflikt zwischen den Apachen-Stämmen, der Winnetou als obersten Apachen-Häuptling mit einem furchtbaren Dilemma konfrontiert. (Eric Zerm, Manuskript-Autor)