Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise. In seinem hellsichtigen Essay, geschrieben in Berlin in den Wochen des Lockdown, der nicht nur Deutschland im FrĂźhjahr 2020 zu einem abrupten Stillstand zwang, wirft der Klimaaktivist und HumanĂśkologe Andreas Malm die entscheidenden Fragen auf: Wie war es mĂśglich, dass die Staaten des globalen Nordens angesichts der COVID-19-Pandemie so effektiv und entschlossen handelten â und im Hinblick auf die Erderwärmung immer noch nichts tun? Woher kommt die Sehnsucht nach einer RĂźckkehr zum Normalzustand, der längst schon keiner mehr ist? Und welche SchlĂźsse lassen sich aus der Kriegsrhetorik, in der Ăźber die Pandemie gesprochen wurde, fĂźr den Kampf gegen den eigentlichen Krankheitserreger ziehen? Jenem Krankheitserreger, der in Corona nur eine seiner Formen fand, die zeigt: Es gilt, der Zeit der Untätigkeit in Anbetracht des globalen Feindes namens Klimakrise ein entschlossenes Ende zu bereiten.