"Da haben wir`s, dachte ich, schon wieder eine wahre Fiktion, als zöge ich es an [âŠ]"
Mit dem anachronistischen Ziel, ein Schriftsteller der 20er-Jahre zu werden, reist der ErzĂ€hler dieses Buches 1974 nach Paris. Anstatt dort aber zu schreiben, betĂ€tigt er sich zunĂ€chst als Drogendealer auf schlecht beleuchteten StraĂen und besucht billige Partys, bis er beginnt, an TĂŒren und NebenrĂ€umen Symbole und Signale zu erkennen. Diese verbinden nicht nur weitere Orte miteinander - Paris, Montevideo, ReykjavĂk, BogotĂĄ, St. Gallen -, sondern fĂŒhren ihn auch zum Wesen seines Schreibens sowie seinem Wunsch nahe, Erfahrungen in lebendige Seiten zu verwandeln. - Und wenn das Leben das ist, was uns passiert, weil wir Literatur haben?
"Montevideo" ist eine wahre Fiktion, eine groĂartige literarische ErzĂ€hlung ĂŒber die Mehrdeutigkeit und das Spiegelkabinett unserer Welt. Vila-Matas findet hier einen Weg, ĂŒber Dinge noch einmal ganz neu zu schreiben, ĂŒber die bereits alles gesagt schien - ĂŒber den zentralen Kern seines Werks, ĂŒber die ModernitĂ€t des Romans. Ăber Autofiktion, die es gar nicht gibt: "da alles autofiktional ist, denn was man schreibt, kommt immer von einem selbst".