Verliebte geben sich nicht nur Kosenamen, sondern entwickeln bisweilen, bewusst oder unbewusst, eine Sprache die nur von ihnen verstanden wird und AuĂenstehende oft ratlos zurĂźcklässt. Das Phänomen einer solchen "Privatsprache" ist zwar bekannt, aber psychologisch und sprachwissenschaftlich nur wenig erforscht. Der ZĂźrcher Sprachwissenschaftler Ernst Leisi (1918-2001) hat 1978 eine hinreiĂende Studie zum Thema "Paar und Sprache" verfasst, die bis heute einschlägig geblieben ist. Leisi kommt darin zum Ergebnis, dass die Sprache eines Paares - die er auch "Privatcode" nennt - einen Ăźberaus wichtigen Bestandteil einer nahen Beziehung von zwei Menschen darstellt, ohne dass sich dabei genau sagen lässt, ob die Sprache aufgrund der Nähe oder die Nähe aufgrund der Sprache entsteht.