Der "Politikos" berĂźhrt viele Themen, die fĂźr Platons Philosophie zentral sind und die er ausfĂźhrlicher in anderen Dialogen behandelt. So steht der Politikos im engen Zusammenhang mit der Staatsphilosophie, wie Platon sie uns in der "Politeia" und in den "Nomoi" entwirft. Indem auch ĂuĂerungen zur Dialektik und zur Ontologie fallen, werden zudem klare BezĂźge zum "Sophistes" und zum "Philebos" erkennbar. SchlieĂlich finden sich durch den eingeschobenen Mythos vom Weltenlenker deutliche AnknĂźpfungspunkte zur Kosmologie, wie Platon sie uns im "Timaios" und auch in den "Nomoi" vorstellt. So gibt es also auch in diesem Spätwerk Platons viel zu entdecken und zu lernen. Tatsächlich schrieb Platon den Dialog wohl auch aus didaktischen GrĂźnden, lässt er doch mitten im Dialog den Gast folgende bemerkenswerte Aussage tätigen:
"Wie steht es also fßr uns jetzt mit der Untersuchung des Staatsmanns? Haben wir sie bloà um seinetwillen angestellt, oder nicht vielmehr, um ßberhaupt in der Dialektik stärker zu werden?"
Und in der Tat: In Hinsicht auf die Methode zur Erkenntnisgewinnung fßhrt uns Platon so ziemlich alles vor, was das damalige Philosophieren zu bieten hat, angefangen bei der Methode der Begriffszergliederung, ßber das Gleichnis bis hin zur Implementierung eines Mythos zur radikalen Neuausrichtung des bisherigen Gesprächs. Allein dafßr lohnt schon die nähere Beschäftigung mit diesem Dialog.
Neben dem komplett eingelesen Dialog in der Ăbersetzung von Otto Apelt enthält das HĂśrbuch als Zusatzmaterial zweit informative Essays Ăźber den "Politikos":
1. Essay: Theodor Gomperz' AusfĂźhrungen Ăźber den "Politikos", entnommen aus seinem Standardwerk "Griechische Denker", Band 2.
2. Essay: Ein Blick des Sprechers Volker Braumann auf die Rolle und Funktion der beiden Gesprächspartner des "Politkos" fßr den Verlauf und die Deutung des Dialogs.
Volker Braumann ist HĂśrbuch-Sprecher und liest vornehmlich Werke aus Philosophie und Psychologie ein.