"Raum" und "Figur" - zwei KĂśrper - der eine HĂźlle, der andere Volumen, der kĂźnstlerisch-intellektuelle Gegenstand beider Männer, Max Beckmann und Ludwig Mies van der Rohe, die sich aufgrund ihrer Geisteshaltung und Kulturauffassung sowie ihrer kulturpolitischen Bedeutung sehr schätzen: Die Zeit als Bindeglied von Raum und Figur ist ihnen weltlich-historische BezugsgrĂśĂe zum Menschen und dessen Errungenschaften - also auch zu sich selbst und ihrem Werk.
Bei Beckmann soll hierfĂźr die Genese seiner Begriffe von Raum, Leben (individuelle Existenz) und Zeit sowie Kunst und KĂźnstler anhand zweier Selbstbildnisse "Im Smoking" 1927 und "In blauer Jacke" 1950 stehen. Bei Mies van der Rohe wird der Schwerpunkt auf seine Idee von "Baukunst" sowie seinen Raum- und Figuren-Begriffen im "Glasraum" 1927 und dem "Seagram Building" 1954-58 gesetzt. Es werden die äuĂeren Pole der fĂźr Beckmann und Mies van der Rohe wesentlichen Ideen von Raum und Figur, von Raum und Zeit, von Bildraum und physikalischem Raum, von Kunst und Architektur bis zur klassischen Moderne aufgezeigt. Ihre Vorstellungen von Raum und Figur finden eine erste meisterliche Formulierung im europäischen FrĂźhwerk und eine zweite im amerikanischen Spätwerk.