Silvester 2016. Fabjan sitzt mit seiner Leica am Fenster. Er blickt auf die vergangenen Monate zurĂźck, in denen er mit einer Frau in ein Spiel geraten ist. Mit jedem Treffen wird er abhängiger von ihr, bis er am Ende Ăźberzeugt ist, nicht mehr ohne sie zu kĂśnnen. FrĂźhling 1981. Ein vierzehnjähriges Mädchen wird in die Psychiatrie eingewiesen, nachdem es versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Es vertraut sich einer Psychologin an. Aber ausgerechnet diese Person erweist sich als Falle fĂźr die junge Patientin. Sommer 2004. Erik ist zum ersten Mal, seit vor sieben Jahren seine Frau im Urlaub an der Adria verschwunden ist, auf dem Weg in eine Auszeit in den KitzbĂźhler Alpen. Doch dieser Aufenthalt wird zu einer Belastungsprobe. Herbst 2017. Eine Frau kann seit fĂźnf Nächten nicht mehr schlafen. Sie wird verfolgt und sie weiĂ, dass es ihre frĂźheren Fehltritte sind, die sie in diesem Herbst einholen.
Anna Felnhofer erzählt in ihrem ProsadebĂźt Schnittbild mit groĂem SprachgefĂźhl von Begegnungen zwischen jeweils zwei Menschen, deren augenscheinlichste Gemeinsamkeit der Kontakt zu einer Frau ist, die als Therapeutin mit den Protagonisten in BerĂźhrung kommt. Sie ist es gewĂśhnt, eine Rolle zu spielen, und sie ist eine Meisterin darin; die vier Episoden setzen dort an, wo die Rolle der Therapeutin brĂźchig wird und wo SprĂźnge in einer sorgfältig komponierten Fassade allmählich ihr wahres Gesicht freilegen.