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Spuk am See

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Der Zeitungsverleger Archibald Harbord schickt seinen Mann fĂŒr besondere Aufgaben, den Abenteurer Hugh Perry in die englische Provinz nach Sherbury. EingeschĂŒchterte Zeugen haben dort miterlebt, wie ein monströses affenartiges Geschöpf eine Frau bei bengalischer Beleuchtung auf dem See erwĂŒrgte. Die VorfĂ€lle in dem kleinen Ort muten noch mysteriöser an, als der Verleger, dem der Fall ein persönliches Anliegen ist, Perry ein Paket zeigt, das ihm aus Sherbury zugegangen ist: ein schwarzer Todesvogel aus NiederlĂ€ndisch Neu-Guinea.

Was treibt Harbord, seinen besten Mann dorthin zu schicken?

Seltsame Figuren halten sich in Sherbury auf: LĂ€stige Reporter, die die Hoffnung auf eine Sensationsstory dorthin getrieben hat. Als sympathisch erweist sich Mira Garrard, eine burschikose, dabei aber hĂŒbsche junge Dame, die stets um ihren Vater bemĂŒht ist, einen Wissenschaftler, der seine Forschungsarbeit zu Ende bringen möchte. Verwandtschaftsbande halten ihn im Ort, er ist der Bruder des jĂŒngst verstorbenen letzten Sherbury. Ein falsches Spiel betreibt die Witwe, die ihm unverhohlen schöne Augen macht, nachts aber den zwielichtigen Mr. Cooper trifft, der von ihr ungeduldig fĂ€lliges Geld einfordert. Cooper weiß, fĂŒr wen das ungewöhnliche Schauspiel bestimmt war und was es besagen sollte. Deshalb verlĂ€sst er sein Haus nie mehr ohne Waffe. Unheimlich ist ihm vor allem der hollĂ€ndische Missionar, der mit einem malaysischen Diener gekommen ist, um sich auszukurieren.

"Der HollĂ€nder warf den Hut und die Brille auf den Tisch und legte auch den sanftmĂŒtigen Gottesmann ab. (
) 'Ja, Herr', sagte der Gelbe unterwĂŒrfig. 'Der Mann sucht mit den scharfen Augen der Furcht, denn er weiß, daß die Rache auf dem Wege ist. Ich habe ihn von oben verfolgt, seitdem er vom Wasser kam. Er wandelte wie auf einem Pfad voll schrecklicher Schlangen 
' - 'Fein', murmelte der seltsame Eremit mit einem breiten Grinsen. 'Das war ja der Zweck der Übung. – Und wann wird der richtige Tanz losgehen?'"

Wer hegt welche Absicht? Wer wird als erster aus der Deckung kommen? Wann haben sich die Wege der Handelnden frĂŒher einmal gekreuzt? Louis Weinert-Wilton hat eine explosive Mischung angerichtet. Das Unheil rĂŒckt auf leisen Sohlen heran, bis es dann endlich zum Ausbruch kommt: Mira Garrard wird ermordet, beim Schwimmen im See wird sie unter Wasser gezogen und ertrĂ€nkt.

Endlich tritt Chefinspektor Austin von Scotland Yard auf den Plan, ein kauziger, aber trotz seiner Methoden außerordentlich erfolgreicher AufklĂ€rer.

Spuk am See ist 1938 erschienen und einer der letzten Romane von Louis Weinert-Wilton. Im Verlauf der Jahre hat er seinen Stil und seine Plotbehandlung immer weiter perfektioniert: Ein Muss fĂŒr alle, die diesen Autor schĂ€tzen oder nĂ€her kennenlernen wollen!