(0)

Unser Venedig

E-book


Zwei Autoren, wie sie auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten: die französisch schreibende Sachbuchautorin Anka Muhlstein, der englisch schreibende Romancier Louis Begley. WÀhrend Begley seine Romanhelden immer wieder nach einem Ausweg aus dem Albtraum Geschichte suchen lÀsst, muss Muhlstein mit ihren vielfach ausgezeichneten Biographien mitten hinein in die Historie gehen.

In "Venedig unter vier Augen" unternimmt Anka Muhlstein einen Streifzug durch die Serenissima, wĂ€hrend Louis Begley dem genius loci dieses einzigartigen Orts der Weltliteratur bei Henry James, Marcel Proust und Thomas Mann nachspĂŒrt und in einer meisterhaften ErzĂ€hlung von einer erotischen Initiation und dem einzigen Weg nach Venedig erzĂ€hlt:

"FĂ€hrst du nach Venedig, musst du in einer Gondel ankommen, sagte Lilly, das ist das einzig Wahre. Alles andere wĂ€re ein Sakrileg. Eine Gondelfahrt vom Bahnhof zu deinem Hotel, damit tust du der Stadt und dir GenĂŒge, meine ich. Ich sollte dir dazu sagen, dass eine AutoritĂ€t wie Thomas Mann anderer Meinung ist. Jedenfalls war er anderer Meinung, als er den "Tod in Venedig" schrieb. Dort steht, dass auf dem Bahnhof in Venedig ankommen einen Palast durch die HintertĂŒr betreten hieße."