Warum werden Lieder verboten oder zensiert? Der norwegische Musiker Moddi macht sich auf die Suche – und auf eine Reise über fünf Kontinente
Im Laufe der Jahrhunderte haben Tausende von Musikern Zensur, Verfolgung und gewalttätige Unterdrückung erlebt. Oft bleiben ihre Geschichten unerzählt. Wer waren sie? Wer sind sie? Was können wir von ihnen lernen?
Nachdem er aufgrund einer Einladung nach Israel gewissermaßen zwischen die Fronten des Nahostkonflikts geraten war, machte sich der norwegische Musiker Moddi auf die Suche nach verbotenen Liedern in der ganzen Welt, trug auf fünf Kontinenten Songs zusammen und besuchte Musiker und Zeitzeugen, um die Lieder mit ihnen zusammen oder mit seiner Band aufzunehmen. Als Ergebnis dieser Reise in die Welt zensierter Musik gab Moddi 2016 das international gelobte Album "Unsongs" heraus, mit Klassikern wie "Strange Fruit" von Billie Holiday und "Army Dreamers" von Kate Bush; aber auch einem samischen Volkslied und dem "Punk Gebet" von Pussy Riot.
In diesem Buch erzählt er die Geschichten hinter diesem Projekt: zehn Schicksale von Gewalterfahrung und Unterdrückung. Auf seinen Reisen wurde er begleitet von dem Fotografen Jørgen Nordby, dessen Bilder das Buch illustrieren.
Die verbotenen Lieder und Stationen der Reise:
• Norwegen/Israel – Birgitte Grimstad, "Eli Geva" (1982)
• Chile – VÃctor Jara, "Our Worker" (1971)
• Mexiko – Los Tucanes de Tijuana, "Parrot, Goat and Rooster" (1995)
• Sápmi/Norwegen – "The Shaman and the Thief" (ca. 1830)
• Libanon –Marcel Khalife / Mahmoud Darwish, "Oh My Father, I am Joseph" (1999)
• Israel – Izhar Ashdot, "A Matter of Habit" (2012)
• Vietnam – Viêt Khang, "Where is my Vietnam?" (2011)
• England – Kate Bush, "Army Dreamers" (1980)
• Russland – Pussy Riot, "Punk Prayer" (2012)
• USA – Billie Holiday, "Strange Fruit" (1939)