Jung kaputt spart Altersheime!
Goldene Tage waren das Mitte der 80er, als gefĂ€rbte Haare und zerrissene Klamotten bei Eltern, Lehrern und deinem GegenĂŒber in der StraĂenbahn noch echte Empörung auszulösen vermochten. Eine Zukunft sollte es nicht geben â das hatten zumindest die GroĂmĂ€chte versprochen. Wozu also die knappe Zeit mit einer Berufsausbildung vergeuden?! War es nicht wesentlich sinnstiftender, das ungeheure Angebot an Rauschmitteln zu verkosten, dabei weitere Nieten in die Lederjacke zu schrauben und die Regler der Anlage hochzureiĂen, damit auch die Nachbarn den neuen âșSoundtrack zum Untergangâč genieĂen konnten? Ja, natĂŒrlich war es das! Aber bis der lang ersehnte Irokesenschnitt endlich das notwendige Stehvermögen besaĂ, mussten nicht selten zahlreiche HĂŒrden genommen werden.
Der Roman "Vorkriegsjugend" wĂŒrdigt eine Dekade, die so furchtbar gern kalt sein wollte, sich im Vergleich zum nachfolgenden Jahrzehnt aber als echter Ponyhof prĂ€sentiert.