Friedrich Schiller

Schillers "RĂ€uber" von 1781 galten schon zu ihrer Entstehungszeit als unerhörte Radikaldramatik. Allein die Rahmenhandlung: Bruderzwist im Hause Moor. Franz, ein intellektuelles Scheusal sondergleichen, intrigiert gegen Karl, den vom GlĂŒck verwöhnten Lieblingssohn des Vaters. Ein gefĂ€lschter Brief genĂŒgt, und aus dem rousseauistisch angehauchten SympathietrĂ€ger Karl wird ein "schĂ€umend auf die Erde stampfender" angry young man, der sich auf ein verklĂ€rtes RĂ€uberleben im böhmischen Wald einlĂ€sst. Von der UrauffĂŒhrung 1782 an feierte dieses frĂŒheste Schiller-StĂŒck mit seinen kraftstrotzenden Monologen sensationelle Erfolge auf der BĂŒhne und riss immer wieder vor allem junge Zuschauer mit. Eine besonders mehrheitsfĂ€hige Inszenierung gelang 1968 Hans Lietzau im MĂŒnchner Residenztheater. Sie wurde 1969 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, ging anschließend auf gefeierte Tournee nach Moskau und St. Petersburg und ist fĂŒr die Deutsche Grammophon ungekĂŒrzt mitgeschnitten worden. Die Kritik lobte einmĂŒtig die stimmige Regie und die geschlossene Ensembleleistung. Der Karl Moor von Helmut Griem wurde als "ungeheuerlich" bezeichnet. Uwe Ebbinghaus Spieldauer: ca. 136 Minuten