Diese Gesammelten Werke bündeln Bjørnsons Spektrum von bäuerlichen Entwicklungsromanen über gesellschaftskritische Dramen bis zu Lyrik und Reden. In klarer Prosa und prägnantem Dialog verhandelt er zentrale Themen des 19. Jahrhunderts: Nation und Identität, Glaube und Vernunft, soziale Verantwortung und die Würde des Einzelnen. Die Texte markieren den Übergang von der Nationalromantik zum realistischen Durchbruch der Moderne in Skandinavien und verbinden moralische Dringlichkeit mit psychologischer Transparenz und anschaulicher Naturdarstellung. Der 1832 geborene Nobelpreisträger für Literatur (1903) zählt zu den Vier Großen Norwegens. Als Romancier, Dramatiker, Journalist und Redner prägte Bjørnson die Debatten über Demokratie, Bildung, Sprache und Selbstbestimmung; er verfasste den Text der norwegischen Nationalhymne. Reisen durch Europa, der Austausch mit Henrik Ibsen und Georg Brandes sowie sein Reformengagement schärften sein Bewusstsein für die Spannungen einer werdenden Nation und lieferten den Stoff für Figuren zwischen Tradition und Moderne. Diese Ausgabe empfiehlt sich allen, die die Entstehung der nordischen Moderne aus erster Hand nachvollziehen wollen: Leserinnen und Lesern von realistischen Romanen und Dramen, Freundinnen politischer Literatur sowie Studierenden der Skandinavistik. Sie eröffnet Zugang zu einem Werk, das gleichermaßen formbewusst wie leidenschaftlich Partei ergreift – und das bis heute durch seine argumentative Klarheit und humane Stoßkraft provoziert, tröstet und orientiert.