Das Erste, was Garrett spürte, war Kälte. Nicht die beißende, alles durchdringende Leere des Alls, sondern eine feuchte, kriechende Kälte, die sich durch den Fluganzug fraß und an den Knochen nagte. Er lag auf dem Rücken, der Blick verschwommen, während sich über ihm ein fremder Himmel spannte – violett und trüb, durchzogen von grünlichen Wolkenbändern, die sich wie Adern über das Firmament zogen.
Sein Kopf dröhnte. Erinnerungsfetzen zuckten durch sein Bewusstsein: das grelle Aufleuchten der Warnanzeigen, das Kreischen der Sirenen, das ruckartige Reißen, als die Steuerdüsen versagten – und dann der Absturz. Ein letzter, hilfloser Blick auf die Instrumente, bevor alles in weißem Licht explodierte.
Garrett zwang sich, die Augen zu öffnen. Über ihm ragten die verkohlten Überreste der Cockpitsektion auf, scharfkantig und bedrohlich. Das Sichtfenster war zerborsten, die Armaturen ein einziger Scherbenhaufen. Er tastete nach seinem Helm – noch intakt. Das Visier zeigte einen Riss, aber der interne Sauerstoffvorrat war stabil.
Langsam rappelte er sich auf. Jeder Muskel schien zu brennen, als hätte ihn jemand mit Elektroschocks traktiert. Er bewegte Arme und Beine – keine Brüche, nur Prellungen. Glück gehabt. Die Notfallschotten hatten sich geschlossen, aber das Schiff war nicht mehr als ein zerbeulter Sarg aus Metall und Kunststoff.
„Computer?“ Seine Stimme war rau, kratzig. Keine Antwort. Das Kommunikationsmodul war tot. Er versuchte, die Notbake zu aktivieren, doch das Kontrollfeld blieb dunkel. Keine Energie. Keine Hoffnung auf Rettungssignale.