Bollinger, Krug, Heidsick, Deutz, Roederer – wie kommt es, dass so viele bedeutende Champagner–Marken deutsch klingende Namen haben?
"Die hatten keinen Deutschen" hieß es oft lapidar, wenn im 19. Jahrhundert mal wieder ein Champagnerhaus bankrott ging. Champagner steht für Luxus und Genuss. Doch das französischste aller Getränke gäbe es heute gar nicht, hätten nicht Engländer im 17. Jahrhundert einen Modetrend geschaffen, den dann einige nach Frankreich übersiedelte Deutsche aufgriffen.
Viele deutsche Winzer und Weinhändler kamen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in die Champagne, gründeten eigene Unternehmen oder wurden Kellermeister und Kompagnons bestehender Firmen. Sie bereisten ganz Europa und Amerika, sie konnten Fremdsprachen und waren gute Verkäufer. Sie beluden Pferdefuhrwerke und Schiffe mit ihrer wertvollen Fracht und lieferten sie an Königs- und Fürstenhäuser. Sie wussten um deren Vorlieben – sehr süß für den russischen Zaren, trocken für die Engländer, halbtrocken für die Deutschen. Die Geschichte des Champagner begann vor 350 Jahren, als man die Bläschen im Wein eigentlich noch loswerden wollte. Erfahren Sie in diesem Buch, was den Champagner bis heute so einzigartig macht und welche Rolle die Deutschen dabei gespielt haben.