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Das Blut der Rose

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"Das war ihr Zimmer, Schwester", riss die Magd Elisabeth aus ihren Gedanken. "Hier geht es zu ihrem Salon. Dort fand man sie, als…"

Die Magd brach ab. Elisabeth hielt inne, die Hand bereits am Türknauf.

"Mochtest du sie?", fragte sie leise.

"Rose? Jeder mochte sie. Sie war so jung und süß, so unbeschwert und leicht; eine Blume, die mitten in der Blüte gebrochen wurde", antwortete die Magd und drehte sich um. Im Gehen vergrub sie ihr Gesicht in den Händen und Elisabeth hörte ihr Schluchzen.

Kloster Altenhohenau, Anno Domini 1604:

Das Leben von Schwester Elisabeth könnte so ruhig verlaufen.

Wären da nicht die Äbtissin, die sie als neue Verwalterin des Klosters vorgesehen hat, oder ihre alte Freundin Agatha, die unter Tränen und mit gebrochenem Herzen von Wolgast nach Altenhohenau geflohen ist.

Als eines Tages auch noch ein Bote des Grafen von Eiselfing vor den Toren des Klosters steht, ist es mit der Beschaulichkeit und dem frommen Leben voller Andachten und Gebete für Elisabeth vorbei. Denn Rose von Eiselfing, die Grafentochter, wurde enthauptet. Und ausgerechnet Elisabeth soll ihren Mörder finden.

Anfangs noch widerwillig beginnt sie gemeinsam mit Agatha zu ermitteln – und muss sich bald fragen, ob Wahrheit und Gerechtigkeit immer den richtigen Weg darstellen.