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Das Haus der tausend Schatten : Gaslicht 68

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In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Auf der Leinwand sah Sharon ihr eigenes Gesicht. Aber was für ein Gesicht! Das Haupt der Medusa, aus deren Kopf helle Flammen schossen, mit schreckgeweiteten Augen, die aus den Höhlen quollen, und einem Mund, der zu einem tonlosen Schrei aufgerissen war. Das Furchtbarste aber war der schwarz angelaufene Hals, den ein dickes Seil zuschnürte. Fassungslos starrte die junge Frau auf das widerwärtige Porträt. In grellen Schockfarben gemalt, leuchtete es ihr förmlich entgegen, brannte sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis ein. Ein Kunstkenner hätte anhand der Pinselführung wohl auf den Maler schließen können. Wichtiger als der Schöpfer des Bildes aber war die Botschaft, die es enthielt. Eine Warnung? Oder eine Todesdrohung? Tod durch Erwürgen hieß Mord. Die schemenhafte Gestalt im Gebüsch neigte den Kopf leicht zur Seite und folgte mit den Augen der chromblitzenden Limousine, die zügig auf der gewundenen Küstenstraße fuhr. In einer scharfen Linkskurve geriet der Wagen außer Kontrolle, prallte schlingernd gegen eine Felswand. Er überschlug sich, überschlug sich abermals. Die Räder setzten auf dem schmalen Randstreifen neben dem Abgrund auf, rutschten ab. Das Fahrzeug verlor den Halt und stürzte senkrecht in die Tiefe. Noch im Fallen kippte es vornüber, wie ein gigantischer silberfarbener Vogel, der im flirrenden Licht der Mittagssonne einen Salto mortale vollführt. Weit unten, auf dem steinigen Strand, endete der Flug. Eine hässliche Explosion erschütterte die Stille, das Wrack ging in Flammen auf. Wer immer darin gesessen haben mochte, war tot.