Band 24 der "Gerd Köster liest Pater Brown"-Reihe.
"Die scharfe Mondsichel kämpfte mit den fliegenden Fetzen und Trümmern eines Sturmes und Valentin betrachtete ihn mit einer für eine wissenschaftliche Natur, wie es die seinige war, ungewöhnlichen Nachdenklichkeit."
An einem stürmischen Abend bewirtschaftet der Pariser Polizeichef, Aristide Valentin, eine Gesellschaft in seinem Herrenhaus, welches - aufgrund der hohen Mauern, die das Grundstück umschließen - einer Festung in nichts nachsteht. Doch ausgerechnet im abgesicherten Garten stolpert ein Gast über eine Leiche. Es ist ein Fremder, dem ein teuflischer Henker den Kopf von den Schultern getrennt hat. Eines steht fest: Der Mörder muss sich noch innerhalb der Festung befinden. Also sucht die Gesellschaft - darunter auch Pater Brown - Antworten auf fünf brennende Fragen, die die Gräueltat begleiten. Es ist Pater Brown, der sie schließlich findet und damit das Geheimnis um eine schaurige Tat lüftet...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur. In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.