Von den Germanen-Darstellungen Cäsars und Tacitus über die klerikalen Missionsberichte und Bekehrungsanweisungen bis zu den altskandinavischen Eddas und Sagas,- über mehr als ein Jahrtausend und von mehreren Tausend Kilometern auseinander liegenden Orten wurde immer wieder von den Stämmen der Germanen berichtet. Weit über eintausend Stellen solcher schriftlichen Quellen erzählen von spirituellen und religiösen Einzelheiten der vorchristlichen Kultur. Wir erfahren etwas über ihr Weltbild, ihr Menschenbild, den verschiedenen Vorstellung vom Verbleib des Menschen nach dem Tode. Wie waren Kultgemeinschaften organisiert und welche spirituellen Spezialisten gab es? Von den Göttern erfahren wir ebenso wie von der Verehrung Verstorbener, und auch der Ehrung von Bäumen, Quellen und Hügeln, ihrer Beziehung zu Land und Tieren, sowie dem Umgang mit den Wesen der Natur. Religiöse Feiern und magische Bräuche werden zum Teil bis ins Detail dargestellt.
Hier werden Quellenzeugnisse, nach Überschriften geordnet, in deutscher Übersetzung aufgeführt. In Kommentaren werden Hintergrundinformationen, soweit zur Auswertung der schriftlichen Quelle notwendig, gegeben.
Eine weitere Hilfe für den Leser stellt die Einschätzung der Autoren der Quellen dar. Worin unterscheidet sich zum Beispiel die Sicht eines heidnischen Römers auf die Riten der Germanen von der eines christlichen Missionars?
Ein nach Themen geordnetes Inhaltsverzeichnis und ein umfangreiches Register erleichtert das Auffinden von Textquellen zu allen wesentlichen Stichworten.
Dieses Buch ist ein Fundus von Anregungen für jeden, der sich für die hiesige vorchristliche Religion interessiert. Die Quellen zeigen, dass auch wir einst Eingeborene mit einer hoch entwickelten spirituellen Kultur waren.