(...) Der feuchte Nebel liegt so dicht über dem Fels, dass ich kaum mehr von Behausung zu Behausung sehen kann. Die schwarzen Steine glänzen, als wollten sie mir verdeutlichen wie klein, unbedeutend und vergänglich ich doch im Gegensatz zu ihnen bin. (...) Ich sehe im dichten Nebel immer nur einige Stufen vor mir. Sie sind rund und glitschig. Ich fühle mich, als sei ich der einzige Mensch auf diesem Fels. Ein Übriggebliebener, Vergessener, ausgeliefert der Witterung und dem Nichts. (...) Ich bin jetzt ganz dicht hinter ihr, habe ja ein Alibi, die Speisekarte, das gelockte Haar nur wenige Zentimeter von meinem Kopf entfernt. Ich atme ihren Duft, kein Parfüm, sie. Dieses Profil, diese Haare, der schlanke Hals, die Schultern, Ich kann mich kaum mehr zurückhalten. (...) Es scheint, als wollten sich die Instrumente gegenseitig überbieten. Die Augen der Musiker leuchten. Zwei junge Frauen sind unter ihnen. Die Bögen der Fiedeln sausen wild zuckend auf und nieder. Schlanke Finger fliegen über die Seiten der Zupfinstrumente. Wenn die zarte Flöte aktiv wird halten sich die anderen zurück. Es ist ein permanenter Wechsel. Mal führt die Fiedel, mal das Banjo, mal lässt man die Flöte vor oder die Löffel. Wenn die Löffel ihr Solo haben trommeln alle mit im Pub. (...) Um eins verabschiede ich mich. Der Wirt ist dankbar für jeden der freiwillig geht. Er schließt mir auf mit einem dicken "Thanks". Ich war ein guter Gast. (...) Ich hatte einmal eine Theorie. Sie befasste sich mit den Wertmaßstäben des menschlichen Daseins und mit dem, was wir Erfahrung nennen. Sie verdichtete sich mehr und mehr, bis zu jenem Morgen an der Nordküste Irlands. (...) Oft hatte sie Schaum auf den Lippen, wenn sie sprach. Nie war es Belangloses, Oberflächliches. Sie sprach auch immer mit dem ganzen Körper. Einhunderttausend Volt saßen neben mir. Das spürte ich schnell. Ein Kraftwerk des Lebens. (...) Frühstück zwischen acht und halb neun. So hatten wir es vereinbart. Es war spät geworden in der Nacht. ...
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