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Internationaler Expressionismus – gestern und heute : Expressionismus 17/2023

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Der Expressionismus scheint als Bewegung uneingeschränkt mit Deutschland verbunden zu sein, sowohl im Hinblick auf Topoi der Bildenden Kunst als auch hinsichtlich ästhetischer Konventionen literarischer Werke. Auch in Bezug auf traditionelle und neue Medien werden zur Definition des 'expressionistischen' Stils im Wesentlichen Werke deutscher Herkunft herangezogen. Ebenso sind die zentralen Künstler*innengruppen mit deutschen Städten verbunden. Dennoch ist der Expressionismus kaum außerhalb seines internationalen Netzes zu denken.

Dies gilt aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung verschiedener internationaler avantgardistischer Bewegungen, die prinzipiell die Frage nach der nationalen Profilierung aufwirft. Darüber hinaus wurde der (deutsche) Expressionismus am Übergang zwischen den 1920er und 1930er Jahren selbst zu einer Art 'Exportschlager' – vor allem auch dadurch, dass viele seiner Vertreter*innen infolge der Ächtung ihrer Kunst im Nationalsozialismus das Land verlassen mussten.

Das Heft wirft die Frage auf, inwiefern der Expressionismus eine zeitlich gebundene und auf eine bestimmte geografische Region bezogene Strömung oder Epoche ist. Dafür stellen die Beiträge einerseits exemplarische Orte des internationalen Expressionismus wie den Oberrhein als Grenzregion zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz vor. Weiterhin eruieren sie die Vielfalt der internationalen Verflechtungen, etwa in der österreichischen Primitivismusdebatte, in der deutschen und niederländischen Kunst und Literatur, im Russland- und Europabild von Boris Pil′njak, in der lateinamerikanischen Diskussion um das Manifest, in der Rezeption des deutschen Expressionismus und der US-amerikanischen abstrakten Kunst im Kontext der documenta sowie im literarischen Werk des Netzwerkers und Aussteigers Bruno Goetz.

Mit Beiträgen von Julia Allerstorfer-Hertel, Nanne Buurman, Sylvia Claus, Uwe Czier, Carmen Gómez García, Christine Pappelau, Susanne Pocai und Katharina Wolf.



  1. Wahnsinn : Expressionismus 06/2017

    Michael Ansel, Anna Sophie Brasch, Larissa Kikol, Cornelius Mitterer, Carsten Rast, Thomas Röske, Klaus Schenk, Christiane Schmidt, Panagiota Varvitsioti, Sophie Witt

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  2. Berlin : Expressionismus 08/2018

    Alice Cazzola, Elisa Garrett, Hans Georg Hiller von Gaertingen, Katrin Hiller von Gaertingen, Wiebke Hölzer, Jost Lehne, Johanna Meixner, Inga Rossi-Schrimpf, Ulrike Zitzlsperger

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  3. Körperlichkeiten : Expressionismus 10/2019

    Martin Bartelmus, Marijke Box, Ralf Georg Czapla, Henrike Hans, Jonas Nesselhauf, Bernhard Rübenthal, Catharina Rüß, Benjamin Voß

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  4. Väter und Söhne : Expressionismus 11/2020

    Martin Blawid, Leonie Ettinger, Kirsten Frank, Alexander Kappe, Thomas Keith, Susanne Pocai, Elisabeth Schröder

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  5. Tod : Expressionismus 12/2020

    Lars Amann, Martin Bartelmus, Nike Dreyer, Steffen Eigl, Elisa Garrett, Matthias C. Hänselmann, Fabian Lutz, Simone Zupfer

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  6. Innovation : Expressionismus 13/2021

    Stefan Borchardt, Insa Brinkmann, Torben Dannhauer, Mandy Dröscher-Teille, Sophie-C. Hartisch, Tobias Thanisch, Nina Tolksdorf, Eva Wiegmann

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  7. Carl Einstein und die Avantgarde : Expressionismus 14/2021

    Jasmin Grande, Klaus H. Kiefer, Andreas Kramer, Micaela Latini, Nicole Rettig, Eva Wiegmann

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  8. Politik : Expressionismus 15/2022

    Marijke Box, Anja Degner, Norbert Grube, Elmar Kossel, Luigi Monzo, Akane Nishioka, Annadea Salvatore, Dennis Schäfer

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  9. Provinz : Expressionismus 16/2022

    Nikolina Burneva, Uwe Czier, Max Diehm, Conny Dietrich, Katharina Groth, Gloria Köpnick, Torsten Mergen

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  10. Internationaler Expressionismus – gestern und heute : Expressionismus 17/2023

    Julia Allerstorfer-Hertel, Nanne Buurman, Sylvia Claus, Uwe Czier, Carmen Gómez García, Christine Pappelau, Susanne Pocai, Katharina Wolf

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  11. Riechen und Gerüche : Expressionismus 18

    Uwe Czier, Andreas Kramer, Frank Krause, Sergej Rickenbacher, Ulrike Zitzlsperger

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