»La Storia«, das ist die »groĂe« Geschichte: die nĂŒchterne Chronik von Diktaturen, Weltkriegen und Menschheitsverbrechen in der ersten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts, mit der jedes Kapitel dieses Romans eröffnet.
»La Storia« ist aber vor allem die Geschichte der verwitweten Lehrerin Ida in den Jahren 1941 bis 1947. Bis zur Erschöpfung hetzt sie in Rom zwischen den Armenvierteln San Lorenzo und Testaccio hin und her, mĂŒht sich ab, ihre beiden Söhne durchzubringen. Nino, der Ă€ltere Sohn und prĂ€potente SchwarzhemdtrĂ€ger, will lieber heute als morgen das Lyzeum verlassen und in den Krieg ziehen. SpĂ€ter findet er sich bei den Partisanen wieder. Der kleine Useppe, gezeugt bei einer Vergewaltigung durch einen jungen Wehrmachtsoldaten, immer heiter und neugierig, verbringt seine Tage allein in der Wohnung, manchmal in Gesellschaft des ebenso liebenswerten Hundes Blitz. Inmitten von Bombenangriffen, Hunger und Deportationen wĂ€chst Idas Angst, ihre jĂŒdischen Vorfahren könnten der Familie zum VerhĂ€ngnis werden.
Mit unendlicher Zuneigung fĂŒr ihre Figuren und einer Klarheit ohne jedes Pathos verknĂŒpft Elsa Morante die Geschichte einer Welt in Flammen mit dem Schicksal einer Frau und ihrer Kinder. In der einfĂŒhlsamen und sorgfĂ€ltigen Ăbersetzung von Maja Pflug und Klaudia Ruschkowski entfalten sich die Frische und Leichtigkeit des Romans â und die magische Sogwirkung, die er bis heute ausĂŒbt.