Kurz nach der Jahrtausendwende, im Januar 2000, erfährt Charly vom Tod ihrer Großmutter knapp vor deren hundertsten Geburtstag. Daraufhin vertieft sie sich in die Lektüre von Oma Louises gesammelten Tagebüchern und taucht in eine fremde und doch irgendwie vage vertraute Welt ein.
Louise wurde noch im Kaiserreich geboren. Als junge Frau durchlitt sie die schweren Zeiten des Ersten Weltkriegs. In den aufregenden Zwanziger Jahren gründete sie eine Familie und stieg an der Seite eines Schokoladenfabrikanten zu gesellschaftlichem Ansehen auf, bis die Weltwirtschaftskrise ihre kleine heile Welt erschütterte. Die Diktatur der Nationalsozialisten brachte die Schokoladenfabrik und Louises Familie an den Rand des Ruins und dann brach der Zweiten Weltkrieg über sie herein.
Oma Louises Bücher lassen Charly nicht nur in längst vergangene Zeiten eintauchen, sie zwingen sie auch dazu, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen.
