Viele Familien entsprechen heute nicht mehr dem traditionellen Schema von Mutter, Vater und Kind. Aufgrund von Trennungen und Scheidungen wandeln sich in Deutschland in zunehmendem Maße die Familienstrukturen. Wieder zu heiraten und mit dem neuen Partner/der neuen Partnerin weitere Kinder zu haben oder Stiefkinder zu erhalten, gehört inzwischen zum Alltag. Neue Lebenspartner mit Kindern aus früheren Beziehungen, Ex-Partner mit dem Wunsch, ins neue Familienleben integriert zu werden, oder die Adoption eines nicht leiblichen Kindes führen zu vielfältigen und komplexen Familienkonstellationen – den sogenannten Patchworkfamilien.
Aus den Familienkonstellationen, die von der Vater-Mutter-Kind-Norm abweichen, ergibt sich ein erhebliches Potenzial finanzieller und rechtlicher Fragen und Probleme. Das Familienleben in einer Patchworkfamilie wird nicht nur durch viele praktische Fragen und Probleme des Alltags belastet, wie nichteheliche Lebensgemeinschaften werden zudem Patchworkfamilien als neue Familienformen oft auch rechtlich benachteiligt. Viele Vergünstigungen, die Kernfamilien zustehen, gelten nach wie vor nicht für eine Patchworkfamilie.
Dieser Ratgeber will Eltern, Stiefeltern und Elternteilen Entscheidungshilfen bei den Finanz- und Rechtsfragen in einer Patchworkfamilie geben. Vorrangiges Ziel ist es, Hilfestellung bei einvernehmlichen Regelungen zu leisten. Und vor allem soll auch auf rechtliche Fallstricke aufmerksam gemacht werden, die man besser vermeiden sollte.
Sie erfahren u.a.,
- welche rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen gelten,
- wem das Sorgerecht für Kinder zusteht und welche Ansprüche auf Kindesunterhalt bestehen,
- unter welchen Voraussetzungen Stiefkinder adoptiert werden können,
- wann der Name des Stiefkindes geändert werden kann,
- welche finanziellen Hilfen vom Staat gewährt werden,
- welche Folgen die Scheidung ehelicher oder die Trennung nichtehelicher Partner hat,
- welche erbrechtlichen Konsequenzen mit einer Patchworkfamilie verbunden sind.