Der italienische Kupferstecher und Archäologe Giovanni Battista Piranesi verläuft sich bei Recherchen im Untergrund Roms. Er gelangt in eine Welt, die den rätselhaften Bildphantasien der sechzehn Radierungen entspricht, welche er unter dem Titel "Carceri" herausgeben hat. Zu ihm gesellt sich Giovanni Salametti, ein Mann des Volkes, der auf der Suche nach seinem Huhn ist, welches sich ebenfalls in der römischen Unterwelt verfangen hat. Über Gott, Rom und die Welt diskutierend suchen der Künstler und der Hühnerzüchter nach dem Ausgang aus dem Raumlabyrinth, das desto verwirrender wird, je tiefer sie darin eindringen. Unterwegs stoßen sie auf zahlreiche bestimmende Figuren der europäischen Kulturgeschichte - Mathematiker, Künstler, Naturwissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Philosophen. Diese versuchen ihnen an Hand verschiedener Raumtheorien den Weg zu weisen. Piranesi und Salametti folgen den Empfehlungen, finden sich im Raum aber dennoch nicht zurecht. Es ergibt sich vielmehr immer wieder, dass die Theorien ihrer Ratgeber nicht vollständig mit der Realität des Raumes übereinstimmen. Dessen Fundamente und Grenzen werden zusehends so unklar wie bei den Räumen in Piranesis radierten Kerkerphantasien.