Mirko Czentovic ist ein einfacher Junge aus dem slawischen Raum, der nach dem Tod seines Vaters von einem Pfarrer großgezogen wird. Stoisch, doch ohne Fleiß erledigt er alle ihm aufgetragenen Aufgaben. Besonders renitent zeigt er sich gegenüber jeglichem Versuch etwas sinnvolles oder manierliches zu erlernen. Durch einen Zufall wird seine Begabung fürs Schachspiel entdeckt und somit beginnt sein unaufhaltsamer Siegeszug bis zur Schachweltmeisterschaft.
Sein Schachspiel ist so stoisch und bäuerlich wie sein Leben, weshalb der Erfolg ihm von allen Kollegen missgönnt wird. Er zeigt nicht die Feinheiten und Raffinessen, welche die Welt von einem Schachmeister erwartet. Ganz im Gegenteil, er legt eine enorme Habgier an den Tag und sein Spiel scheint schon fast autistische Züge anzunehmen. So kommt es, dass er auf einer Schiffsreise nach Buenos Aires durch wirre Zufälle Schach gegen Dr. B. spielt, der das genaue Gegenteil verkörpert.
Als ehemaliger Gefangener der Gestapo, war Schach das einzige Mittel, welches ihn vorm Wahnsinn bewahrte und doch an dessen Grenzen brachte. Als schon fast vergeistigtes Wesen betreibt er Schach auf einer völlig mentalen Ebene, losgelöst von den materiellen Figuren. Er lebt in der Komplexität des Spiels und wäre fast daran zerbrochen. Gezwungen mangels Gegner gegen sich selbst zu spielen und dabei eine gespaltene Persönlichkeit zu entwickeln, erlernte er die Finessen des Schachs in der Isolationshaft.