Plotin ist der intensivste und kraftvollste Denker im Kontext spätantiker Philosophie, von großer unmittelbarer und geschichtlich weitreichender Ausstrahlung. Er kann als ein Paradigma metaphysischen Denkens gelten, welches nicht nur die in sich differenzierte Wirklichkeit im ganzen aus einem Ursprung entfaltet, sondern Philosophie ebenso sehr als die bestimmend-bewegende und heilende« Lebensform vorstellt.
Beginnend in der sinnlichen Erfahrung und im Begreifen der Vielheit der Phänomene soll sich das Denken – durch Rückwendung ins Innere – seiner selbst und seines eigenen Grundes bewusst werden. Ziel dieses denkenden, das eigene Sein in immer klarere Formen der Einheit verwandelnden Bewegung ist es, aus dem Vollzug eines mit sich selbst identisch gewordenen Denkens sich selbst zu überschreiten und sich mit dem Ursprung, dem Einen selbst, zu einen: Plotin erweist sich darin auch als Paradigma einer philosophischen Mystik.
Der Band enthält folgende Texte:
1. Das Schöne
2. Die Unsterblichkeit der Seele
3. Das Schicksal
4. Das Wesen der Seele (I)
5. Geist, Ideen und Seiendes
6. Der Abstieg der Seele in die Leibeswelt
7. Das Erste und das nach ihm
8. Die Einheit der Einzelseelen
9. Das Gute (Das Eine)
10. Die drei ursprünglichen Wesenheiten
11. Entstehung und Ordnung der Dinge nach dem Ersten
12. Die beiden Materien
13. Vermischte Untersuchungen
14. Die Kreisbewegung des Himmels
15. Der Daimon der uns erloste
16. Berechtigter Freitod ?
17. Wiebeschaffenheit
18. Ob es auch von den Einzeldingen Ideen gebe
19. Die Tugenden
20. Dialektik
21. Das Wesen der Seele (II)