Selbstorganisiertes Lernen ist eine Unterrichtsmethode, die mehr und mehr an Popularität gewinnt. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter?
Seit fast zwei Jahren arbeitet die Klasse 4a, deren Lernprodukt Gegenstand dieses Berichts ist, nach der Methode des selbstorganisierten Lernens. Eines der Merkmale dieser Lernvariante ist der Verzicht auf Arbeitsblätter. Es geht, nach Maßgabe des Kerncurriculums, oft um selbstbestimmte Lerninhalte. Zur Entwicklung persönlicher Strukturen lernen die Schüler die Planung, Gestaltung, Präsentation und Bewertung von Unterrichtsinhalten. So bauen sie eine Beziehung zu ihren Projekten auf, können sich besser mit der Materie identifizieren und erkennen den Wert und Mehrwert ihrer Arbeit. Das führt zu einer inneren Befriedigung, löst Blockaden vor unbekannten Arbeitsbelastungen und baut Ängste vor scheinbaren Leistungshürden ab. Oft merken die Schüler gar nicht, wie viel sie eigentlich gelernt haben.
Die Recherche von Maiko Kahler zeigt, dass die letzten Untersuchungen bezüglich des Mediums „Arbeitsblatt“ nahezu 20 Jahre zurückliegen. Das verwundert vor allem deshalb, weil Arbeitsblätter aus dem Unterrichtsgeschehen inzwischen kaum wegzudenken sind. Sie werden oft unreflektiert und wie selbstverständlich im Unterricht eingesetzt. Fragwürdig ist diese Praxis besonders deshalb, weil es keine aktuellen Untersuchungen zum Nutzen des Mediums „Arbeitsblatt“ gibt.
Borris Pfeiffer kommentiert auf einfühlsame Weise das entstandene Schüler-Projekt „E.T.E.K.“ und weist dabei auf die Besonderheiten hin, für die es sich lohnt, anders zu arbeiten.
Das Anliegen Falko Peschels ist die Eigenverantwortung der Schüler zu stärken. Der Verzicht auf den Einsatz von Arbeitsblättern spielt auch hierbei eine wichtige Rolle. Einfache Beispiele zeigen, wie Schule unter den gegebenen Voraussetzungen verändert werden kann und welche Chancen das selbstorganisierte Lernen bietet.