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Tierethik

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„Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Zu dieser Erkenntnis gelangte Albert Schweitzer in der Folge eines Offenbarungserlebnisses, das er 1915 am Ogowefluß in Gabun hatte. An diese Worte mußte ich an einem viel weniger exotischen Ort denken – im Salzburger „Bräustübl“: Eine Biene war in meinen Bierkrug gefallen und fast ertrunken. Ich rettete sie mit einem Blatt, setzte sie auf die sonnenbeschienene Gartenmauer und beobachtete, wie sie sich langsam erholte. Die einfache Erkenntnis „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“ gilt im Urwald wie im Biergarten. Einfache Regeln reichen meist, um uns zu sagen, was wir sollen.

Je komplexer ethische Theorien hingegen sind, desto ergiebiger ist auch die „Hintertürensuche“ - nach Ausreden dafür, alles beim Alten belassen zu können. Anstatt wie in der Ethik üblich immer weiter zu „theoretisieren“, wird daher hier der umgekehrte Weg beschritten: Aus der vorhandenen Tierethik werden zehn einfache Gründe für einen anderen Umgang mit Tieren herausdestilliert.