Frankfurter Allgemeine Dossier

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Lange wurde viel zu wenig zu wenig über Geld geredet. Zu wenig in Familien, zu wenig in Partnerschaften, zu wenig unter Freunden. Geldanlage, Vermögensaufbau, die finanzielle Absicherung im Alter, das alles schien wenig gesprächstauglich. Es wirkte eher wie ein notwendiges Übel mit sehr viel Verdrängungspotential. Zudem ist gerade in Deutschland ein Land der Aktienmuffel. Die Börse hatte lange den Ruf einer Zockerbude, von der an sich als Privatanleger besser fernhält.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Nicht zuletzt die vielen Jahre der Niedrigzinsphase haben dazu geführt, dass sich Anleger neue Formen der Vermögensbildung suchen mussten. Das lieb gewonnene Sparbuch rentierte sich nicht mehr, der Bausparvertrag warf nichts mehr ab und auch die sicher geglaubte Garantieverzinsung von Lebensversicherungen schmolz wie Eis in der Sonne.

Vor allem die Digitalisierung hat dem Thema Finanzen einen kräftigen Schub verschafft. Die Möglichkeit über das Smartphone oder das Tablet Finanzprodukte zu kaufen und zu verkaufen, sorgt für sehr geringe Eintrittsbarrieren in die Welt der Finanzmärkte. Die jungen Neobroker, die zu vergleichsweise günstigen Konditionen Geschäfte and der Börse ermöglichen, tragen ihren Teil zu bei. Mit den börsennotierten Indexfonds, den ETF ist zudem ein Produkt hinzugekommen, dass sich über die vergangenen Jahre hinweg vervielfacht hat und sich gerade bei Finanz-Einsteigern großer Beliebtheit erfreut - sie sind vergleichsweise kostengünstig und einfach zu handhaben und kommen doch nicht mit einem Null-Risiko.

Egal, ob ETF, Aktien oder andere Finanzprodukte, Information schafft Transparenz. Mit diesem Dossier wollen wir dazu beitragen, die Welt der Geldanlage besser zu verstehen und einordnen zu können. Es wurde zu lange zu wenig über Geld geredet, das wollen wir ändern. Wir sprechen über Geld!